Ferien in der Corona-Zeit

10. Aug 2020

Ferien in der Corona-Zeit

Wie unsere Förderprojekte in den Ferien dafür sorgen, dass Kinder trotz der Einschränkungen richtig viel Spaß haben.

Ferien in der Corona-Zeit

Die Sommerferien. In einigen Bundesländern sind sie schon wieder vorbei, in anderen haben sie gerade begonnen. Eigentlich steht Ferienzeit für Spaß, Erholung, Freunde treffen, verreisen, Zeit mit der Familie genießen und vieles mehr. Doch Corona hat alles verändert, auch die Ferienzeit. Wie unsere Förderprojekte die neue Situation meisterten bzw. meistern und trotz Pandemie dafür sorgen, dass Kinder richtig viel Spaß haben, zeigen unsere Beispiele. 

„Jugendwerk e.V.“ ist vor allem in Friesland aktiv. Mit viel Engagement bieten sie Kindern und Jugendlichen Sport- und Mitmachprogramme an -  egal welcher Herkunft, welcher Religion und Staatsbürgerschaft. Denn, das gemeinsame, friedliche Miteinander fördern, das ist das Credo des Jugendwerk e.V. „In dieser Ferienzeit war unser breitgefächertes Freizeit- und Bildungsangebot wegen der Corona-Auflagen stark beschränkt“, erklärt Jugendwerk-Leiter Jurji Ils. „Auf der einen Seite standen uns sogar kostenlose Turnhallen zur Verfügung, auf der anderen mussten wir viele Programme ins Freie verlagern und natürlich immer auf die Abstands- und Hygieneauflagen achten. Aber wir haben unser Programm für die Ferien noch abwechslungsreicher und den neuen Bedingungen entsprechend gestaltet.“ Erstmals legte das Jugendwerk ein so breites Ferienangebot auf. Von 6 x in der Woche Breakdance, 3 x in der Woche Parkour, Hiphop-Training für Mädchen, jeden Tag Fußballangebote oder 2 x pro Woche Gitarrenunterricht bis Erste-Hilfe-Kurse einmal in der Woche und natürlich das Projekt „Schwimmen lernen“ – das Angebot war super breit gefächert, vielfältig und es war für jeden was dabei. „Wir waren die einzigen, mit einem so großem Ferienangebot. Aber es macht Spaß zu sehen, wie die Kinder es angenommen haben. Und wir haben sehr große Sympathien bei Eltern, Großeltern und der Öffentlichkeit gewonnen“, ergänzt Jurji.

Bei „climb“ sind Lernferien eigentlich Programm und lange standen die Initiatoren vor der Frage, ob 2020 überhaupt das „climb“- Programm umzusetzen ist. Aber die Vorbereitungen liefen trotz Corona auf Hochtouren weiter und zu Recht. Bisher konnten schon über 500 Kinder beim „Clever lernen, immer motiviert bleiben“-Programm mitmachen. Bis zum Ferienende im September ist „climb“ noch aktiv. „Die Herausforderung in diesem Jahr, wir mussten Hygienekonzept und Pädagogik unter einen Hut bringen“, erklärt Luisa Rösch von „climb“. „Jedes Kind hat nun seine eigene "Lerninsel" mit allen Materialien, die es für den Unterricht braucht, bekommen. Nur die Lehrkräfte dürfen sich auf den "Flüssen" dazwischen bewegen. Daher gibt es weniger Gruppenarbeiten als sonst und viel Unterricht findet draußen statt. Lernzeiten wurden also mit diesem Fokus angepasst. Leider gab es auch eine strikte Trennung der Klassen während der Pausen. Das finden die Kinder ein wenig traurig, aber wir kommunizieren den Grund dafür transparent und kindgerecht.“ Da „climb“ den Fokus auf Kinder aus sozial benachteiligten Familien legt, waren auch in diesem Jahr die Schwerpunkte der Lernferien darauf ausgerichtet. Und so gab es ein durchdachtes, strukturiertes und anregungsreichen Ferienprogramms, bei dem Stärken, Durchhaltevermögen, Teamfähigkeit und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder fokussiert und spielerisch entwickelt wurden. „Das brauchten die Kids, gerade nach der Corona-Zwangspause, jetzt noch mehr denn je“, so Luisa Rösch. 

Für „Fußball trifft Kultur“ (seit 2007 ein Projekt der LitCam gemeinnützigen GmbH) war dieser Sommer eine Premiere. Erstmals wurde das Integrationsprogramm nun auch während der Ferien aktiv. „Aufgrund der Ausfälle, die wir wegen des Coronavirus hatten, haben wir erstmals ein „Fußball trifft Kultur- Ferienprogramm" aufgestellt und konnten an acht Standorten während der Ferien aktiv werden“, so Karin Plötz, Direktorin des Projektes. Mit dabei auch die Zürich-Schule in Berlin-Neukölln. Eine Woche lang konnten 18 Kinder jeden Tag Fußball- und Kompetenztraining mit viel Spaß absolvieren.  Während der Jugendtrainer von Union Berlin, Paul Metzkow, mit einem Teil der Kinder verschiedene Koordinationsübungen, Dribbeln, Fangspiele und Fußballspiele durchführte, las die andere Gruppe gemeinsam mit der Projektlehrerin das Buch „Zwei Freunde“ von Bastian Schweinsteiger und Felix Neureuther. Am meisten Spaß machte den vier Mädchen und vierzehn Jungen aber das von der DFL Stiftung gespendete „Fußball-Memory“. Es gab regelrechte Memory-Meisterschaften. Karin Plötz: „Die Woche ging für die Kinder spielend schnell herum und sie waren traurig, als Freitag der letzte Tag des Ferienprogramms anstand. Und alle freuen sich nun schon auf den Start des „Fußball trifft Kultur“-Projektes im neuen Schuljahr.“

Der Leitsatz von „Teach First“: „Wir nutzen Herausforderungen als Chance“, war noch nie so zutreffend, wie in den letzten Monaten. Mit innovativen Formaten, welche auch im neuen Schuljahr zum Tragen kommen werden, startet „Teach First“ ins neue Schuljahr. Fellows fanden neue Wege, um mit ihren SchülerInnen zu arbeiten und die Vorbereitung auf den Schuleinsatz wurde zur vollwertigen Onlineakademie und die Akquise für den neuen Fellowerjahrgang fand hauptsächlich digital statt. Und das sehr erfolgreich: Mit mehr als 1.700 Bewerbungen gab es für „Teach First“ einen neuen Bewerberrekord. Die Corona-Pandemie hat Schulen, Kollegien und Schülerinnen und Schüler unvorbereitet getroffen. Gemeinsam mit Fellows und Einsatzschulen haben wir seit den Schulschließungen vieles ausprobiert und dazugelernt“, erklärt Nina Middelkamp von Teach First. „Sieben Punkte haben wir herausgearbeitet und einen neuen Arbeitsmodus vorbereitet - mit ihnen werden wir ins kommende Schuljahr starten.“ Und das sind die sieben Punkte: 1. Lernen lernen, 2. Lehren lernen, 3. Gerade jetzt: In Kontakt bleiben, 4. Neue Rituale schaffen, 5. Technik für alle, 6. Lernen in der Lieblingsapp, 7. Nicht alles muss digital sein. Uns auch hier bleiben alle von „Teach First“ flexibel. Klappt die digitale Kommunikation nicht, wird auf das Telefon oder ein Treffen im Park ausgewichen.

Eines, was alle unsere Projekte, unter erschwerten Bedingungen, in den letzten Monaten mit hohem Einsatz gezeigt haben, ist Flexibilität und Engagement. Ob On- oder Offline, die Kinder standen im Mittelpunkt ihres Handelns. Und eines hat sich gerade in der Ferienzeit gezeigt: Alle Kinder und Jugendlichen hatten viel Spaß. Ohne die Spenden unserer AufrunderInnen und GehaltsspenderInnen wäre dies alles nicht umsetzbar gewesen.

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen